Rouanet-Gymnasium Beeskow

UNESCO-Konzeption

> Autor: Homepage

> Datum: 03.06.2014

#UNESCO

In einem langfristigen Lernprozess soll den LehrerInnen und SchülerInnen des Rouanet-Gymnasiums Beeskow deutlich werden, dass sich das Kürzel „UNESCO“ nicht nur an Projekttagen festmachen lässt, die sich auf den Zusammenhalt der Welt beziehen. Es muss deutlich werden, dass die „UNESCO“ eine der 16 rechtlich selbstständigen UN-Sonderorganisationen ist , welche Bildung, Wissenschaft, Kommunikation, Information und Kultur auf der ganzen Welt fördert. Ihr Handeln beruht auf bestimmten Grundsätzen: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“. Das heißt, der Zweck der UNESCO ist nicht nur die Verbindung von Menschen, sondern auch z.B. die Erhaltung von Weltkulturerbe. Ein weiteres Ziel ist die Förderung der Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Kulturen. Ein weiteres zentrales Ziel ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Sie vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. Der Kerngedanke: Zukünftige Generationen sollen dieselben Chancen auf ein erfülltes Leben haben wie wir. Gleichzeitig müssen Chancen für alle Menschen auf der Erde fairer verteilt werden.

2002, zehn Jahre nach Rio, kommt die Staatengemeinschaft in Johannesburg zum Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung zusammen. Von ihr geht ein entscheidender Impuls für die Stärkung des Themas der Bildung für nachhaltige Entwicklung aus. Auf Empfehlung der Konferenz beschließt die Vollversammlung der Vereinten Nationen, die Jahre von 2005 bis 2014 als Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auszurufen. Damit haben sich die UN-Mitgliedsstaaten in einer Resolution vom Dezember verpflichtet, in diesen zehn Jahren besonders intensive Anstrengungen zu unternehmen, um das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen der Bildung zu verankern. Die UNESCO nimmt dabei als "Lead Agency" die Koordinationsfunktion der UN-Dekade wahr und ist entscheidend an der Gestaltung und Umsetzung des Aktionsplans beteiligt.

Welche Bedeutung hat dieses Konzept für das Rouanet-Gymnasium Beeskow?

Das aus unserem Schulprogramm (insbesondere Kapitel….) ableitbare Lernkonzept zeigt, dass:

  • die inhaltlichen Schwerpunkte (z.B. für Projektwochen) eng an den Dekadevorgaben der UNO ausgerichtet sind
  • wir die oben benannten UNESCO-Schwerpunkte in den alltäglichen Lehrplan integrieren (siehe auch schulinterne Lehrpläne)
  • unser Lernen fächerübergreifend und projektorientiert ist
  • wir das Netzwerk der UNESCO-Schulen („ups“) sowie außerschulische Partner und Lernorte in den Lernprozess einbeziehen
  • das Erlernen demokratischer Handlungskompetenz ermöglicht wird
  • problemorientierte Handlungsstrategien entwickelt werden und diese in gesellschaftlichen Initiativen und internationalen Hilfsprojekten umgesetzt werden
Welche konkreten Handlungskonzepte hat das Rouanet-Gymnasium aus diesen Leitlinien heraus umgesetzt?

Neben der Entwicklung eines Schulprogramms, an dem Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern aktiv beteiligt waren und das in allen Schulgremien lebhaft diskutiert wurde, konnten seit 2006 insbesondere folgende Schwerpunkte im pädagogischen Programm verankert werden, die den Kern des UNESCO-Gedankens i.S. eines Beitrags zur nachhaltigen Bildung ausmachen:

1. Projektorientierter Unterricht:
Jährliche Projekttage, die thematisch eng an die gegebenen UN- Dekadeziele angelehnt sind, um das Bewusstsein der Schüler/innen im Hinblick auf den globalen Kontext der Problematik zu erweitern. Mit den Projekttagen zu Themen wie „Wasser“ , „Gesundheit“ oder „Geld“ wird nachhaltiges Denken und Handeln vermittelt, denn wir müssen lernen, dass unser heutiges Handeln Einfluss hat auf das Leben unserer Kinder und das Leben von Menschen in anderen Weltregionen.
Vertieft wird dies durch die regelmäßige Teilnahme an dem alle zwei Jahre stattfindenden „UNESCO-Projekttag der UNESCO-Schulen Deutschlands“.

2. Aufbau und Förderung von schülerbezogenen Initiativen, die sich aus dem durch die Projekttage entwickelten Bewusstsein entwickelt haben, durch eine aus Schülern, Lehrern und Eltern bestehende UNESCO AG. Insbesondere ist hier der weitgehend schon eigenständig von den Schüler/innen geführte „Fair-Trade-Shop“ zu nennen, der mit seinem großen Verkaufssortiment zu allen Schulveranstaltungen, aber auch außerschulischen Ereignissen wie dem „Beeskower Weihnachtsmarkt“ oder dem „Demokratiefest“ präsent ist und innerhalb der Beeskower Bürgerschaft schon eine Stammkundschaft erworben hat.
Dazu zählt auch der UNESCO-Chor, der entsprechende Veranstaltungen durch selbst komponierte und getextete Songs im Sinne der Thematik nachhaltig untermalt.

3. Unterstützt werden diese Aktionen durch kompetente außerschulische Kooperationspartner wie die Experten der BREBIT (Brandenburger Entwicklungspolitische Bildungs- und Informationstage) oder auch die im Schulprogramm festgeschriebene und durch einen Partnerschaftsvertrag zementierte Kooperation mit dem „Puerto Alegre e.V. “, dem Weltladen in Frankfurt (Oder).

4. Die internationale Ausrichtung des Rouanet-Gymnasiums zeigt sich auch an der Vielzahl von gelebten internationalen Schulpartnerschaften mit Schulen in Frankreich, Russland, und Polen sowie den vielen, von der Schule unterstützten individuellen Austauscherfahrungen einzelner SchülerInnen, die Ihre Erlebnisse an die jeweils jüngeren Jahrgänge weitergeben und publizieren.

5. Die Entwicklungsarbeit auf internationaler Ebene wird insbesondere durch die UNESCO AG gesteuert; hier haben wir unserer Patenschule „Profesa“ in Kolumbien, eine Schule für geistig und körperlich Behinderte in Pasto, über die Jahre geholfen, neue Spielgeräte, Sitzmöbel, eine neue Küche einzurichten oder auch beim Kauf von Kleidung für die Schulkinder unterstützt. Die Partnerschaft mit der École Carolus Magnus in Bujumbara, Burundi, ist noch neu und soll in einem besonderen Projekt all unsere Aktivitäten noch enger vernetzen.

6. An unserer Schule hat sich über die Jahre ein Geist der Hilfsbereitschaft entwickelt, der sich in alljährlich stattfindenden Benefizkonzerten, dem traditionellen Weihnachtskonzert u.ä. Veranstaltungen niederschlägt. Diese Konzerte werden jeweils von verschiedenen Klassenstufen organisiert , die dann auch jeweils den Spendenzweck festlegen, sei es für internationale Hilfsorganisationen oder auch regionale Organisationen wie das „Friedensdorf Storkow“ oder das „Tierheim Fürstenwalde“. Annähernd alle SchülerInnen nehmen jedes Jahr am freiwilligen traditionellen Spendenlauf teil, der stets zugunsten unserer Partner in Kolumbien und Burundi durchgeführt wird./p>

7. Im regulären Unterricht haben alle Fachkonferenzen sich verpflichtet die Leitlinien der UNESCO, zu denen auch die Bildung für Nachhaltigkeit gehört, umzusetzen und im schulinternen Rahmenplan zu verankern. Hierzu finden sich auf unserer Homepage eine Vielzahl von Beispielen.

8. Unser aktuelles Partnerschaftsprojekt mit der Ecole Carolus Magnus in Burundi vereint all diese Handlungsebenen, indem mit der Schule ein fairer Handelsaustausch gestartet wurde und im Zuge eines geplanten Austauschprojektes die verschiedensten Fächer mit zur Umsetzung des Projekts beitragen. Stellvertretend sei hier das Projekt „Nachhaltiges Experimentieren“ erwähnt, das unter Federführung des Faches Chemie entstanden ist, mit Hilfe der UNESCO AG und der Film AG unserer Schule sowie unter Einbezug der Französisch- und Englischkurse illustriert wurde.

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