Rouanet-Gymnasium Beeskow

Wir werden „Faire Schule“

> Autor: UNESCO

> Datum: 23.11.2017

#UNESCO

Am Freitag wird Julia Wasmuth, die Brandenburger Promotorin zum Thema „Globales Lernen – Faire Schule“ in ihrer Eigenschaft als Vertreterin dieses Schulentwicklungsprogramm, das vom EPIZ – dem Zentrum für Globales Lernen in Berlin konzipiert wurde, dem Rouanet-Gymnasium Beeskow den Titel „Faire Schule“ verleihen.
Diesen Titel haben bisher nur wenige Schulen in Brandenburg zugesprochen bekommen. Die „Faire Schule“ beruht auf einem ganzheitlichen Konzept mit drei Säulen. Die eine Säule ist der faire Umgang miteinander und eine demokratische Schulkultur:
So gibt es am Rouanet-Gmnasium ausgebildete Konflikt-MediatorInnen, schulinterne Alternativen zur Konfliktlösung und auch die Streitkultur wird regelmäßig diskutiert. In der Folge schätzen nach einer aktuellen Umfrage mehr als 90% der SchülerInnen den Umgang der LehrerInnen mit den SchülerInnen als freundlich, hilfsbereit und wertschätzend ein, womit das Rouanet-Gymnasium noch über den Vorgaben der „Fairen Schule“ liegt. Auch der Inklusionscharakter des Rouanet-Gymnasiums wurde, sowohl was die Gestaltung barrierefreien Lernens aber auch was die konkrete Umsetzung von Unterrichtsinhalten betrifft (u.a. in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingsinitiative Beeskow) sehr positiv bewertet.

Die zweite Säule der „Fairen Schule“ bildet die Fairness im Umgang mit Umwelt und Klima und das Bewusstmachen der eigenen ökologischen Verantwortung. Neben der Verankerung der Globalen Lernziele in den verschiedenen Unterrichtsfächern (z.B. ökologischer Fußabdruck) geht es hier auch um ganz praktische Dinge wie Mülltrennung, Heizungsenergie oder die Verwendung von Recyclingpapier – an dieser Stelle können wir in der Zukunft noch einiges tun… . Aber auch öffentliche Veranstaltungen wie die „Gespräche über den Tellerrand“ am Rouanet-Gymnasium sind bei der Auszeichnung ein Kriterium gewesen. Die letzte dieser Reihe stand unter dem Thema „Erinnerung für die Zukunft – von Tschernobyl bis zur Energiewende“. Mit den Referenten Dr. Alexej Nesterenko, Leiter des Minsker Strahleninstituts und Hagen Weinberg, Sprecher des Solidaritätsdienst e.V. , ergab sich vor interessierten SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen eine hochemotionale und fachliche Diskussion, in deren Rahmen auch ein Scheck im Wert von 2000,00 Euro – Erlös aus dem letztjährigen Spendenlauf der SchülerInnen - übergeben wurde.
Das Bewusstmachen der eigenen ökologischen Verantwortung ist am Rouanet-Gymnasium auch eng verbunden mit dem Gesamtkonzept des Fair-Trade-Gedankens: Es existiert eine Schulfördervereinseigene Cafeteria mit selbstgekochten Produkten aus regionalen und saisonalen Zutaten, mind. Sechs Fair-Trade-Produkte sind im Angebot ( im Augenblick Schoko- Coffeebeans, Fairetta, Maniok Chips, Blaue Kartoffelchips, Cachews und getrocknete Mangos - alles in Zusammenarbeit mit Puerto Alegre, dem Eine Welt Laden Frankfurt(Oder) – bis hin zu fair gehandeltem Kaffee im Lehrerzimmer. Schließlich müssen im pädagogischen Bereich schulinterne Fortbildungen zum Globalen Lernen nachgewiesen werden.

Die dritte Säule bildet das Globale Lernen. Die Schule kooperiert hier mit verschiedenen entwicklungpolitischen Nichtergierungsorganisation wie Carpus e.V., Jusev e.V. Fürstenwalde, dem EINE WELT LADEN Puerto Alegre oder auch der BREBIT anlässlich der jährlichen entwicklungspolitischen Projekttage an der Schule, die seit 2006 unter dem Motto der UN-Dekadethemen in enger Zusammenarbeit mit der BREBIT organisiert werden. Auch das Kriterium einer lebendigen Schulpartnerschaft wird erfüllt über unsere Patenschaften mit der „École Polyvalente“ in Bujumbura (Burundi), den Kontakten zu der Schule für geistig und körperlich eingeschränkte Kinder in Pasto (Kolumbien) sowie weiteren Schulpartnerschaften mit regelmäßigen Austauschprogrammen mit Voronesh (Russland), Sulecin Polen) und Thouracé (Frankreich); dazu waren über das Projekt „ZazaFali“ Madagassische Straßenkinder an unserer Schule, mit denen wir gemeinsam gelernt und auch Beeskow erkundet haben.

Mit der Auszeichnung verbunden ist für uns der Ansporn, in Kooperation mit den auszeichnenden Institutionen, BeraterInnen und auch unseren Kooperationsakteuren weiterhin das Verständnis für die globalen Probleme unserer Welt so konkret wie möglich in das Bewusstsein unserer SchülerInnen zu rücken und gleichzeitig persönliche Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. In diesem Austausch wird es auch den LehrerInnen am Rouanet-Gymnasium möglich, ihre pädagogischen Ansätze stets weiterzuentwickeln bzw. neue Themenbereiche anzugehen wie z.B. die noch stärkere Orientierung des Schulalltags an ökologischen Gesichtspunkten.

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