Rouanet-Gymnasium Beeskow

Von der Mark und ihren Pfennigen

> Autor: Geschichtskurse Jg.9

> Datum: 29.05.2013

#Klassenfahrten

Am 28.05.2013 führte uns eine Exkursion nach Brandenburg in die einstige "Chur- und Hauptstadt" des Landes. Ziel war das Archäologische Landesmuseum im Paulikloster, einer ehemaligen Dominikanerabtei. Die Fahrt gestaltete sich etwas holprig, ging es doch nicht über die Autobahn, sondern über Land (Storkow, Zossen, Trebbin, Beelitz, Brandenburg). Ein Unfall verhinderte unsere direkte Anfahrt. Mit reichlicher Verspätung am Museum angekommen, konnten wir hier Themen unseres Kursjahres in anschaulicher Weise nacherleben. Etwa 10 000 Exponate geben Einblicke in die 50 000jährige Kulturgeschichte Brandenburgs. Beginnend mit der Steinzeit, über die Bronze- und die Eisenzeit, von der Völkerwanderungszeit zu den Slawen und durch das Mittelalter in die Neuzeit wird man durch einzelne Räume eines Rundgangs geführt. Zu den ältesten Funden des Landes Brandenburg gehören neben Faustkeilen und Pfeilspitzen auch eines der ältesten Textilien der Welt, das Tragenetz aus Friesack, jungsteinzeitliche Goldringe aus einer Grabbestattung und der erhaltene Schädel einer erfolgreichen Trepanation (Operative Öffnung der Schädeldecke). Fremd und bisher ohne Parallele im Land Brandenburg tritt uns in der Völkerwanderungszeit eine junge Frau aus dem 5. Jahrhundert entgegen, deren Schädel nach hunnischer Sitte bereits in der Kindheit künstlich verformt wurde. Ein beeindruckender Fund ist der große slawenzeitliche Münzschatz von Plänitz aus dem 11./12. Jahrhundert, der überwiegend aus Sachsenpfennigen besteht. Reste eines Tonhornes, vermutlich ein Mitbringsel einer Wallfahrt nach Aachen, eine Pilgermuschel aus Santiago de Compostela, andere Pilgerzeichen und Heiligenfigürchen zeugen von Fernreisen und spätmittelalterlicher Frömmigkeit in den Städten.

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