Rouanet-Gymnasium Beeskow

Rouanet

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> Datum: 27.05.2014

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Rouanet wurde am 31.März 1747 auf dem Gut Septfaux in der Diözese von St.Pons de Thomiere im Languedoc als jüngstes von 11 Kindern geboren. Nach dem Wunsch seiner Eltern sollte er Priester werden und wurde schon mit 14 Jahren an die Universität nach Toulouse geschickt, wo er ein von Jesuiten geleitetes Seminar besuchte.

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Rouanet wollte jedoch nicht Priester werden und ließ sich (noch nicht ganz 16 Jahre alt) heimlich als Soldat anwerben. Auf eigenen Wunsch wurde er aber schon kurze Zeit später entlassen. Der junge Jean Pierre fühlte sich weder als Soldat noch als Priester geeignet. Die Erziehungsmaßnahmen seiner Eltern brachten ihn mehrfach ins Gefängnis und trieben ihn erneut den Soldaten zu. Schließlich desertierte er in die Schweiz, wo er von preußischen Werbern mit Gewalt nach Breslau gebracht wurde. Hier vollzog sich "die Umwandlung des leichtsinnigen Franzosen in einen nützlichen Bürger seines neuen Vaterlandes". 1769 wurde Rouanet in Potsdam in die Garde aufgenommen. Doch er musste nicht lange seine Zeit mit Exerzieren verbringen. Durch seine Sprachkenntnisse und sein pädagogisches Talent wurde er Lehrer an der königlichen Pagenschule und hatte durch Privatunterricht ein gutes Auskommen. In seinem Vorgesetzten, dem Kapitän der Garde von Rhodich, der später sogar Kriegsminister wurde, fand Rouanet einen Gönner und Förderer. 1781 setzte sich Generalleutnant von Rhodich dafür ein, dass der inzwischen 35-jährige Soldat Rouanet eine Stelle als Senator und Kanzlist in Beeskow erhielt. Aber die Beeskower wehrten sich gegen den, ihnen aufgezwungenen, Senator. Er war Franzose und dazu noch Katholik. Auch der erste Bürgermeister fand kein Verständnis für Rouanets geringe Kenntnisse in Verwaltungssachen und in der deutschen Sprache. Doch Rouanet blieb bis vor seinem 81. Geburtstag im Amt. In den Jahren von 1806-1813, in der Zeit der napoleonischen Kriege und des Befreiungskrieges, wurden seine Fähigkeiten und Leistungen für die Verwaltung der Stadt und des ganzes Kreises von unschätzbarem Wert. Er war der einzige, der alle Befehle der französischen Offiziere lesen, übersetzen und beantworten konnte. Sein Bildungsstand und seine Kenntnisse der Gesetze machten es ihm möglich, dass er sich bei Bedrängungen durch die durchziehenden oder einquartierten Truppen furchtlos an die vorgesetzten Offiziere oder gar an die Generalität wenden konnte. Oftmals gelang es Rouanet, die maßlosen Forderungen der Besatzung zurückzuweisen oder die Lasten zu mildern. Durch sein überlegtes mutiges Handeln wurde im Frühling 1813 ein Gefecht zwischen einer französischen Truppe, die sich von Frankfurt/O. zurückzog und ohne zugehörige Artillerie über 3000 Mann zählte, und 1500 in Beeskow versammelten unausgebildeten, preußischen Rekruten verhindert. Jean Pierre Barthelemy Rouanet, der in Beeskow längst Johann Peter hieß und ein Preuße geworden war, feierte 1816 sein 50-jähriges Dienstjubiläum und wurde 1828 mit vollem Jahresgehalt von 500 Reichstalern, 24 Scheffeln Roggen, 11 Scheffeln Hafer und 39 Klaftern dreifüßigen Erlenholzes pensioniert. Am 8.Oktober 1837, so heißt es im Kirchenbuch der evangelischen Pfarrgemeinde Beeskow, starb "Johann Peter Bartholom. Rouanet, Kämmerer, 90 J., 7 M. 2 T." Als Todesursache steht nur das Wort: Alter…

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