10 Tage Baguette, Käse, Französisch und Co
Es war Dienstagmorgen, der 4. Oktober 2016 als wir, 26 SchülerInnen der 9a und 9b müde, jedoch voller Vorfreude und Aufregung vor unserer Schule standen. Dies war der Beginn eines 10 Tage langen Abenteuers in Frankreich.
Mit dem Bus fuhren wir nach Berlin zum Flughafen Tegel, wo wir gegen 7.00 Uhr in unser Flugzeug nach Paris stiegen. Nach ungefähr zwei Stunden landeten wir in der „Stadt der Liebe“. Zunächst erkundeten wir per Bus die Stadt, sahen den Arc de Triomphe, die Champs Élysées und natürlich auch schon mal den Eiffelturm. Das Wetter war ausgezeichnet, und somit hatten wir noch mehr Spaß. Drei Stunden Freizeit boten die Gelegenheit, auf den Eiffelturm zu steigen und zu Fuß an der Seine entlang zu schlendern bis zum Louvre. Mit diesen schönen ersten Eindrücken von Frankreichs Hauptstadt machten wir uns auf den Weg nach Thouarcé, der Stadt, wo unsere Austauschpartner schon gespannt warteten.
Nach einer herzlichen Begrüßung à la française ( „trois bises“ – rechts, links, rechts – oder umgekehrt?) fuhren wir in unsere Gastfamilien, bei denen wir nach einem Abendessen, inklusive Baguette und Käse, erschöpft in unsere Betten fielen.
Am nächsten Morgen gab es in der Schule ein französisches Frühstück – Baguette, Marmelade, Kakao. Wir wurden freundlich vom Schulleiter begrüßt und machten uns anschließend mit lustigen Spielen bekannt. Ein Rundgang durch die Schule und eine Stadtrallye in Thouarcé gehörten zum Programm des ersten Tages. Den französischen Alltag lernten wir nachmittags in den Gastfamilien kennen.
Am Donnerstag besuchten wir den französischen Unterricht und konnten einige Unterschiede im Vergleich zu unserem Unterricht feststellen.
Am nächsten Tag fuhren wir zusammen mit den französischen SchülerInnen zum „Futuroscope“, ein Freizeitpark, von dem wir schon viel gehört hatten. Dort gab es einige aufregende und lustige Sachen zu entdecken. Den meisten von uns hat der „Danse avec les robots“ gefallen. (Wenn ihr wissen wollt, was das ist, dann nehmt im nächsten Jahr am Schüleraustausch teil.) Am Abend schauten wir uns noch eine Lichtershow an, bei der eine effektvolle und luminöse Geschichte erzählt wurde. Wir waren erst sehr spät zurück in Thouarcé und somit froh, am nächsten Tag nicht so früh aufstehen zu müssen.
Das Wochenende verbrachten wir in den Gastfamilien, wir trafen uns jedoch alle zum Lasertac spielen und am Samstag fand eine Party bei einem französischen Austauschpartner statt, bei der wir uns noch besser kennen lernten.
Nachdem wir am Montagmorgen unseren Lehrerinnen von unseren Wochenenderlebnissen berichtet hatten, besuchten wir wieder den Unterricht.
Am Dienstag fuhren nur die deutschen SchüleInnen nach Angers, einer Stadt ca. eine halbe Stunde von Thouarcé entfernt. Hier machten wir nochmals eine Stadtrallye und hatten anschließend noch Freizeit, die die meisten von uns zum Shoppen, Essen und Souvenirkauf nutzten. Danach besuchten wir das „Château d’Angers“. Eine französische Reiseführerin zeigte und erklärte uns die Schlossanlage, natürlich alles auf Französisch. Trotz ein paar sprachlicher Schwierigkeiten hatten wir am Ende interessante Dinge erfahren und wieder ein paar neue Wörter gelernt.
Am Abend trafen wir uns alle zur „Soirée crêpes“ in der Kantine der Schule. Es hieß langsam Abschied nehmen und „Danke“ sagen. Zunächst würdigten die französischen Lehrer und Frau Fiedler das 10-jährige Bestehen unseres Schüleraustausches mit Thouarcé. Beim anschließenden Programm wurden Zungenbrecher in der jeweils fremden Sprache vorgelesen, es wurde gesungen, getanzt und gelacht, und natürlich aßen wir „crêpes“, die von jeder Familie mitgebracht wurden.
An unserem letzten Tag fuhren wir zu einem Weingut. Einige von uns hatten das Glück, bei einer Winzerfamilie zu wohnen. So auch Bonny, deren Gasteltern Weinbauern sind. Wir erfuhren viel über Weinanbau, -ernte und -verarbeitung. Und natürlich pflückten wir auch ein paar Eimer voll Weintrauben, die wir dann selbst in die Weinpresse schütteten. Eine Kostprobe der süßen und saftigen Trauben blieb dabei nicht aus. Schließlich sahen wir uns noch den Weinkeller an und wissen nun, wie der Wein in die Flaschen kommt. Eine oder zwei davon kaufte jeder von uns als Mitbringsel für seine Eltern.
Den letzten Nachmittag verbrachten wir in den Gastfamilien. Langsam mussten auch die Koffer gepackt werden, denn am nächsten Morgen ging es wieder Richtung Beeskow. Nach einem emotionalen und tränenreichen Abschied von unseren Gastschwestern und -brüdern ging es mit dem Bus nach Paris. Unterwegs schwelgte jeder von uns noch in Erinnerungen an die schönen Tage in Thouarcé, aber in Paris angekommen, konnten wir uns noch auf den Besuch der berühmten Basilika Sacré Coeur freuen. Nach gefühlten tausend Stufen standen wir vor ihr. Hier wurden die letzten Fotos geschossen und bei einem Bummel durch die Gassen und über den berühmten Place du Tertre die letzten Souvenirs gekauft.
Gegen 20.30 Uhr ging es dann mit dem Flugzeug zurück nach Berlin, wo wir von unseren Eltern schon sehnsüchtig erwartet wurden.
Mit vielen Erinnerungen im Gepäck haben wir nun ein ganzes Stück mehr Ahnung von der französischen Sprache, haben neue Freundschaften geschlossen und Dinge erlebt, an die wir uns hoffentlich noch lange erinnern werden. Von Baguette und Käse allerdings haben wir erst mal genug.