„Beeskowbrecher“ in Graffiti-Kunst
Am Mittwoch, den 08.09.2021, hat unsere Klasse, die 10a, an einem Graffiti-Workshop in Berlin teilgenommen. Unser Tourguide war Jurij Paderin, der seit 1996 als „Writer“ aktiv ist. Er will durch seine Arbeit eine vertiefende Sichtweise auf das Thema Graffiti vermitteln. Graffiti soll nicht als Schmierereien gesehen, sondern als Kunst betrachtet werden.
Während eines Spaziergangs durch Friedrichshain erhielten wir einen Einblick in die bunte Welt der Graffiti-Kunst. Uns wurde erklärt, dass es Graffiti schon seit der Steinzeit gibt, in Form von Höhlenmalerei. Jeder kennt bestimmt die 20 000 Jahre alten Höhle in der seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Höhle von Lascaux im Süden Frankreichs. Ihren Ursprung hat die Graffiti-Malerei eigentlich in Philadelphia, doch populär wurde sie in New York in den 1970er Jahren, durch einen einfachen Pizzajungen, der an den Hauswänden der Kunden seine Taggs hinterlassen hat. Jurij erklärte uns ebenfalls den Grund, warum die meisten Graffiti-Künstler zur Farbe greifen. Für sie bedeutet dies Freiheit und sie wollen damit ein politisches Statement setzen. In Berlin gibt zurzeit ca. 15.000 Sprayer*innen, doch für die große Zahl stehen nur wenige legale Wände zur Verfügung, wodurch vorprogrammiert ist, dass sich die Künstler*innen auch illegal austoben. Viele Hauseigentümer*innen sind daher natürlich verärgert, da sie für die Beseitigung der „Schmierereien“ teures Geld bezahlen müssen. Doch dies muss nicht sein! Nach Meinung von Jurij Paderin kann auf jeder freien Fläche ein Kunstwerk entstehen, man muss den Graffiti-Künstler*innen immer nur Zeit geben und mit ihnen die Motive abstimmen – das heißt in Kontakt treten und kommunizieren.
Wir durften an einem der legalen Orte in Berlin sprayen. An der Mauer im Mauerpark haben wir uns eine Fläche vorbereitet und überlegten uns als Klasse ein cooles Motto. Unser Guide Jurij Paderin sprühte dann unseren Slogan „Beeskowbrecher“ an die grundierte Wand vor. Wir durften anschließend mit Gelb und Orange die Buchstaben farbig sprayen. Mit Grün und Blau wurde der Background, in der Graffiti-Szene auch Wolke genannt, etwas bunt. Es war gar nicht so einfach, wie alle vielleicht denken. Voller Stolz setzten wir uns vor unser selbstgestaltetes Meisterwerk und machten einige Fotos als Erinnerung an diesen tollen Tag.
Wir werden jetzt, wenn wir in Berlin sind, die vielen Graffitis mit anderen, offeneren Augen betrachten.