Rouanet-Gymnasium Beeskow

Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz

> Autor: Karla Schulze

> Datum: 05.01.2023

#UNESCO

Vom 15-18. November 2022 sind 14 deutsche Schüler*innen mit Herrn Orth und Frau Fiedler zusammen mit 15 Schüler*innen und zwei Lehrkräften unserer polnischen Partnerschule auf einer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz gewesen.

Am Dienstag kurz nach 8 Uhr starteten wir in Beeskow und sammelten auf der Fahrt unsere polnischen Mitreisenden ein. Es ging weiter Richtung Süd-Polen und gegen 18 Uhr, erreichten wir unser Ziel. In Oświęcim bezogen wir die Zimmer eines kleinen Hotels. Nach dem Abendessen folgten einige tolle Kennenlernspiele. Am nächsten Morgen brachen wir früh in das „Stammlager Eins Auschwitz“ auf. Wir bekamen eine vierstündige Tour durch diesen Ort, an dem so viel schlimme Geschichte vor 80 Jahren passierte. Unsere Gefühle dazu fassen die beiden Schülerinnen Inola Stumpfeldt und Emma Wittchen am Ende des Artikels sehr gut zusammen. Nachmittags nahmen wir an einem Workshop teil, in dem wir uns mit dem Schicksal der Kinder von Auschwitz befassten. Wieder zurück in unserem Hotel fanden wir uns nach dem Abendessen in Gruppen aus vier Personen (je zwei Polen und zwei Deutsche) zusammen, um unsere Gefühle und Gedanken des heute Gesehenen und Erlebten aufs Papier zu bringen. Am Donnerstag packten wir unsere Koffer schon sehr zeitig und fuhren zu einem jüdischen Museum, in dem wir erneut an einem Workshop teilnahmen. Hier bekamen wir einen Rundgang durch das Museum, in dem wichtige Gegenstände der jüdischen Geschichte aufbewahrt werden. In der Synagoge durften wir alle eine Kippa aufsetzen und erfuhren viel über den jüdischen Glauben. Es ging weiter nach „Auschwitz-Birkenau“, einem ehemaligen Konzentrationslager, in dem ca. 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden. Uns wurden in einer ausführlichen Führung traurige Ereignisse geschildert. Während einer langen Fahrt ging es für uns weiter nach Krakau. Hier bezogen wir ein schönes Hotel und waren dort anschließend zu Abend essen. Freizeit bekamen wir später, als wir gemeinsam im Herzen Krakaus waren und uns verschiedene Läden anschauen oder uns in einem gemütlichen Café aufwärmen konnten. Ein Highlight war der Trompetenspieler, der zur vollen Stunde, ganz oben auf dem Kirchturm, spielte. Der nächste Morgen begann mit einem ausgedehnten Frühstück und einem schönen Spaziergang durch das verschneite Krakau. Auch eine spaßige Schneeballschlacht durfte natürlich nicht fehlen. Ebenso wenig wie etwas Sightseeing. Wir alle zusammen machten einen englischsprachigen Workshop zum Thema Toleranz und Unterschiede der Menschen. Nach einem leckeren Mittagessen und einer kleinen Pause durften wir an einem Workshop teilnehmen, in dem wir jüdische Tänze kennenlernten und selbst tanzten. Das hat uns allen sehr viel Freude und Spaß bereitet. Doch wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Wir stiegen in den Bus, fuhren zehn Stunden und mit einigen Stopps zurück. Wir brachten unsere polnischen Freunde zu ihrer Schule und fuhren dann selbst nach Beeskow, wo wir um kurz vor 2 Uhr ankamen.

Es waren unglaublich tolle Menschen an diesem Projekt beteiligt und die Gruppe der polnischen und deutschen Mitreisenden war super. Wir bedanken uns bei Herrn Orth und Frau Fiedler, ohne die diese Reise nicht möglich gewesen wäre. Aber auch bei den polnischen Lehrkräften.

Karla Schulze


"Die Gedenkstätte lässt einen, im Gegensatz zu Bildern oder ähnlichem, ganz anders über die Geschehnisse in Auschwitz denken.

Man läuft über dieses Gelände und versucht nachzuvollziehen wie die Menschen, ob Männer, Frauen oder sogar Kinder sich gefühlt haben müssen... Während unseres Aufenthaltes ist mir aufgefallen, wie alle von uns sehr in sich gekehrt sind, um gehörtes, gelesenes und gesehenes zu verarbeiten.

Gerade die „Beweise"-die Schuhe, die Brillen, die Kleidung, die Protesen... der Häftlinge- haben mich emotional sehr berührt. Man ist in keiner Ausstellung in der irgendwelche Gegenstände ausgestellt sind, NEIN, diese Gegenstände waren der Besitz von Menschen. Die Vorstellung, dass sie diese bei der Deportation ins Konzentrationslager trugen, ist komisch. Wir betrachten diese Schuhe und versuchen die Geschichte zu verstehen...

Ob es uns gelingt?"

Emma Wittchen


"Die Besuche der Konzentrationslager in Auschwitz 1, als auch in Auschwitz-Birkenau, haben mich sehr bewegt. Zu sehen, wie die Menschen aussahen, was sie getragen haben, aber auch, wo sie gefangen gehalten wurden. Es war ein seltsames Gefühl, an diesem Ort zu stehen, wo unzählige Menschenleben einfach weggeworfen wurden. Es wurde mir klar, wie grausam Menschen sein können und habe mich gefragt, wie oder ob Überlebende dieses Ereignis überhaupt jemals verarbeitet haben. Ich bin froh, die Chance gehabt zu haben an dieser Fahrt teilzunehmen und habe viele neue Erfahrungen und Eindrücken gewonnen, für die ich sehr dankbar bin."

Inola Stumpfeldt

Bilder zum Artikel: Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz

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